Landhaus in der Wische Bed & Breakfast und Café Diele am Deich (Foto anklicken um auf WEB Seite zu gelangen)

Erste Nachforderungen trudeln ein

Der Winter meldet sich doch noch

Elbe Januar 2012

Nun schneit es seit gestern doch noch in vielen Teilen Deutschlands. Auch unsere Baustelle ist weiss gepudert und die Handwerker frieren bestimmt gewaltig. Aber die Winterbilder sind soooo schön!

Wir erhielten leider letzte Woche zwei unerfreuliche Briefe von der Denkmalschutzbehörde und dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz. Der Denkmalschutz ist mit den Fenstern unseres Neubaus nicht ganz einverstanden und hätte gerne für den Anbau eine andere Farbe. Unglücklicherweise hatten wir diesen kleinen Satz wegen all der anderen Probleme damals in unserer Baugenehmigung überlesen. Deshalb wird unser Architekt persönlich  auf dem Amt vorbeifahren und versuchen, die Sache zu klären. Jetzt hilft nur noch Daumen drücken!

Das Amt für Brand- und Katastrophenschutz prüft unseren Bauantrag des Altbaus im Hinblick auf die private Zimmervermietung auf Fluchtwege bei Feuer. Wir sind immer wieder erstaunt, dass Ämter oft Dinge bemängeln, die nicht den Tatsachen entsprechen.

Zum Beispiel behaupten sie, dass

  • keines der Fenster im 1. und 2. Dachgeschoss die für den 2. Rettungsweg erforderliche lichte Öffnung von mindestens 0,90 x 1,20 m besitzt.
  • durch die erhöhte Lage des Hauses die tragbaren Leitern der örtlichen Feuerwehr nicht aufgestellt werden könnten
  • das 2. Dachgeschoss mit den vorhandenen tragbaren Rettungsgeräten der Feuerwehr nicht erreicht werden könnte 
  • bei einem Brand im Erdgeschoss durch die offene Bauweise weder der erste noch der zweite Rettungsweg aus den Obergeschossen sichergestellt sei. 


noch mehr Fenster geht wohl kaum
Unsere Fenster im ersten Dachgeschoss haben aber alle die erforderliche Größe, was anhand der Pläne leicht zu überprüfen ist. Lediglich das kleine Giebelfenster der Räucherkammer im zweiten Dachgeschoss ist zu klein. Wir hätten dort eigentlich lieber ein größeres Fenster eingebaut, aber der Denkmalschutz hat dies abgelehnt. Da die Räucherkammer zu einem der Zimmer im ersten Dachgeschoss gehört und nur als zusätzlicher Schlafraum dient, haben wir schweren Herzens zugestimmt. Schade finden wir es aber immer noch, denn die Aussicht über den Deich von dort oben ist traumhaft.

Dass die Lage unseres Hauses beanstandet wird, können wir gar nicht verstehen.

Westansicht mit Blick zum Deich
Denn alle Häuser - z.B. auch die Ferienwohnungen des Nachbarhotels - stehen erhöht auf einer Warft und haben ihre Baugenehmigung erhalten. Wenn also die Feuerwehr dort löschen kann, wieso dann nicht bei uns? Außerdem hat das Hotel auch noch ein Reetdach und unser Bauernhaus wird die Ziegeleindeckung behalten. Desweiteren befinden sich unsere beiden Gästezimmer im ersten Dachgeschoss direkt an der Giebelseite zum Deich und sind über große Fenster zu erreichen. Das müssten die zuständigen Herren doch gesehen haben, wenn sie sich die Pläne angeschaut hätten?

Sollte es im Erdgeschoss unseres alten Hauses brennen, wäre der erste Fluchtweg über die Treppe tatsächlich nicht zu benutzen. Aber die anderen Häuser haben auch nur eine Treppe und Bewohner müssen sich bei Feuer über die Fenster retten. Und die Fenster der Ferienwohnung, in der wir meistens wohnen, wenn wir an unsere Baustelle fahren, sind definitiv kleiner als unsere. Zusätzlich erstaunt uns, dass die örtliche Feuerwehr anscheinend nicht über die vorgeschriebenen tragbaren Leitern nach DIN EN 1147 verfügt. Wir verstehen also mal wieder die Welt nicht mehr!

Wir haben manchmal das Gefühl, dass hier willkürlich und oft auch mit zweierlei Maßstäben bewertet wird. Wie war das noch mit meinem Traum? Ich wollte doch nur ein kleines Bed & Breakfast mit maximal 5 Zimmern eröffnen? Drei davon befinden sich im Erdgeschoss, haben Außentüren und die beiden Zimmer im Obergeschoss sind über eine große Treppe und einen geräumigen Vorraum zu erreichen. Dass wir nicht schon längst die Flinte ins Korn geworfen haben, wundert mich manchmal selber. Gemeinsam mit unserem Architekten haben wir uns so viele Gedanken gemacht, viele Pläne und Ideen verworfen und waren nun eigentlich der Meinung, eine sehr gute Lösung gefunden zu haben.


Nun kämpfen wir wieder an zwei Fronten!

Blick Richtung Straße