Landhaus in der Wische Bed & Breakfast und Café Diele am Deich (Foto anklicken um auf WEB Seite zu gelangen)

Möbelkauf mit Hindernissen

Liebe auf den ersten Blick
Foto Live-Kamera Februar 2012
Ende der Woche war es nicht mehr ganz so kalt, so dass nun alle Fenster eingebaut sind. Andauernd schaue ich mir die Bilder unserer Live-Kamera an und bin total begeistert.
Da es aber sonst im Moment von der Baustelle nichts zu berichten gibt, erzähle ich Euch von unseren Küchenmöbeln, die seit drei Jahren auf ihren Einsatz warten.

Im Frühjahr 2009 hatte mein Mann einen Geschäftstermin in der Nähe von Bad Salzuflen. Da es dort das Romantik Hotel Arminius gibt und Bad Salzuflen zwar ein kleines, aber sehr schönes und liebenswertes Städtchen ist, habe ich ihn begleitet.

Tagsüber bummelte ich durch die Altstadt und entdeckte das Einrichtungsgeschäft „Simply Country“ direkt in der Fußgängerzone - ein Traum für alle, die den französichen Landhausstil lieben. Also schleppte ich am nächsten Morgen meinen Mann dorthin. Auch er war begeistert und wir kamen mit der netten Verkäuferin ins Gespräch. Zwei Küchenschränke und ein Sideboard gefielen uns besonders, aber unser Haus war ja leider erst frühestens in einem Jahr fertig. Als sie uns nach Rücksprache mit ihrer Chefin erklärte, wir könnten die Möbel so lange im Geschäft stehen lassen, schlugen wir zu.


Liebe auf den ersten Blick
Damals waren wir noch voller Optimismus und ahnten nichts von den Problemen, die auf uns zukommen sollten. Als uns dann im Sommer 2010 aber klar wurde, dass sich unser Umzug noch lange hinziehen würde, mussten wir für die Unterbringung unserer Möbel eine andere Lösung finden.

Da ich selbst ja einmal Gästezimmer vermieten möchte, bin ich immer auf der Suche nach gemütlichen und besonderen Übernachtungsmöglichkeiten. So entdeckte ich ganz in unserer Nähe eine Ferienwohnung Unter den vier Linden in Nausdorf, die uns auf Anhieb gefiel. Noch schöner war, dass wir uns mit den Vermietern sofort prima verstanden und daraus inzwischen eine echte Freundschaft geworden ist. Bereits während der ersten Ferien dort boten sie uns an, unsere Küchenmöbel bei ihnen unterzustellen. Und weil wir spürten, dass das Angebot von Herzen kam, haben wir es angenommen.


Ich telefonierte also mit „Simply Country“ und die Eigentümerin bot mir tatsächlich an, die Möbel zusammen mit ihrem Mann an einem Wochenende persönlich zu unseren Freunden zu bringen. Sie stellten nur Mietwagen und Benzin in Rechnung und fuhren an einem Samstag 270 km hin und wieder zurück. Nicht nur, dass die Möbel fast eineinhalb Jahre kostenlos in ihrem Geschäft und später im Lager standen, sie mussten die Möbel nochmal aufladen und dann gemeinsam mit unseren Freunden wieder abladen. Es müssen wirklich sehr nette Menschen sein, denn eine solche Hilfsbereitschaft geht über normalen Kundenservice weit hinaus - zumal wir uns noch nicht einmal persönlich begegnet sind. Ich habe mich telefonisch natürlich tausendmal bedankt und wenigstens einen großen Blumenstrauß mit Fleurop geschickt.


Benjamin und Zelda 2009
Von da an standen die Möbel dann komplett verpackt in einem leerstehenden Zimmer unserer Freunde. Kein Bitten konnte sie dazu überreden, die Sachen auszupacken, so dass sie den Raum wenigsten hätten benutzen können. Sie trauten ihrem Hund wohl nicht und wollten meinen Shabby-Look auch nicht auf die Probe stellen. Und so blockierten ein Jahr lang drei große, hässliche Kisten ihr schönes Zimmer. Noch heute habe ich deswegen ein schlechtes Gewissen.

Als wir dann im Frühjahr 2011 endlich unsere Baugenehmigung bekamen, haben wir die Möbel zum Herbstanfang dann schließlich in unser altes Haus gebracht - und dort stehen sie bis heute. Zwischendurch witzelten wir schon selber, dass die Schränke, bis sie endlich in unserer Küche landen, wahrscheinlich antik sind.

Diese Aktion zeigt, wie verrückt wir sind. Ich glaube nicht, dass es viele Menschen gibt, die Möbel kaufen, wenn das Haus noch gar nicht gebaut ist und dann einfach alles drumherum planen. Aber meine Landhausküche wird mich immer an die Menschen erinnern, die uns so uneigennützig geholfen haben. Und eines Tages werde ich mich mit einer besonderen Einladung für all die Hilfe bedanken!